
An der in der letzten Woche besuchten Harvard University kommt man als Student mit dieser Summe natürlich nicht aus. Wie auch an den anderen 7 Standorten der sogenannten Ivy-League (=Vereinigung der amerikanischen Elite-Universitäten an der Nordostküste wie Yale, Prinetown, Columbia, ...) muss man hier noch einmal die Hälfte dieser Summe draufzahlen. Bei einem Einstiegsgehalt von angeblich durchschnittlich 120 000 Dollonen lässt sich aber auch das verkraften!
Da nutzten wir lieber die Gelegenheit und machten es wie die vielen anderen Besucher. Wir berührten den bronzenen Schuh des Gründers John Harvard. Der Legende nach soll man auch so "pretty smart" werden. Damit das auch wirklich etwas nützt, erklommen Edi (Jamaika) und ich gleich die ganze Statue ;)
Mittlerweile is Clarkson auch ziemlich international, wie die Fahnen oben erkennen lassen. Außerdem spielt natürlich das Militär eine viel größere Rolle als bei uns. Uniformen in Vorlesungen sind hier eher Regel als Ausnahme.
Des Weiteren sind sie traditionell sehr patriotisch und irrsinnig stolz auf ihre Uni, was auch die Fahne in unserem Apartment erkennen lässt. In den Vorlesungen wird, ausgenommen bei Präsentationen, am liebsten ein Trainigsanzug getragen, dafür wird auf Wohnkomfort weniger Wert gelegt. Das Bett mit dem Ventilator - dieser läuft die ganze Nacht durch, 10 cm neben dem Kopf, auf Vollgas - gehört übrigens Markus` Zimmerkollegen und sieht bei den meisten Amis so aus.

Zum Schluss noch ein kurzer Einblick in die 5 Fächer die wir hier belegen:
- Corporate Finance (Überblick über das weltweite Finanzgeschehen und derzeit haupsächlich Ursachensuche für die anhaltende Krise; ist ganz interessant, wahrscheinlich aber das schwierigste Fach hier)
- CCG (Clarkson Consulting Group (ein Art Unternehmensprojekt, indem mit verschiedenen Firmen zusammengearbeitet wird; sagen wir mal so: Es gibt Spannenderes ;) )
- SCM (Supply Chain Management and Global Sourcing; Zusammenhänge von Logistikketten, Warenflüssen usw; das beste Fach hier, aber ziemlich anspruchsvolle Berechnungen)
- Macroeconomics (weltweites Wirtschaftsgeschehen; wenig Aufwand und zudem noch relativ easy; argentinischer Vortragender mit sehr coolem spanischen Akzent)
- Operations Management (Aufbau von Betrieben, Kapazitätsauslastung, Regelkarten ...; taugt uns nicht; zudem ist die Vortragende nicht wirklich gut)
Wenn dann die Woche gut überstanden ist, (jedes Fach wird 2x pro Woche abgehalten) geht es ins wohlverdiente Wochenende. Hier wird vor allem Party gemacht. Die Amis verstehen darunter vor allem Saufspiele.
Am beliebtesten: Beerpong. Dabei spielen 2 oder mehrere Spieler auf einem eigens dafür vorgesehenen Tisch gegeneinander. Ziel ist es mit einem Tischtennisball die jeweiligen mit Bier gefüllten Becher des Gegners zu treffen. (Treffer=austrinken) Wer übrig bleibt, hat gewonnen und steigt eine Runde auf. Die Amerikaner spielen es am Liebsten die ganze Nacht und zum pre-gamen (=Vorglühen).
Beerpong kann ganz lustig sein, auf die Dauer aber auch anstrengend. Wir Europäer haben uns mittlerweile schon zu gefürchteten Gegnern in Clarkson und Umgebung entwickelt. ;) Es gibt noch jede Menge Sonderregeln, aber wer's genau wissen will: Einfach mal selber ausprobieren. In diesem Sinne: PROST und bis nächste Woche.